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6. Februar 2013

Stoos Connect



Am 25.01. war es soweit: Die erste Stoos Connect fand statt. Die bereits zweite Konferenz der Stoos-"Bewegung" in Amsterdam (das liegt in den Niederlanden ^-^) und die Welt sah zu. Naja, vielleicht nicht die ganze Welt, allerdings hatten sich doch mehr als 500 Interessierte vor den Empfangsgeräten von Austin bis Melbourne eingefunden. Hier sei angemerkt, dass man von 50 Personen vor Ort ausgegangen ist. Also schon ein beachtlicher Sprung, was man allerdings dann auch in der Übertragungsqualität bemerkte und ein wenig auch in der Qualität der Sprecher. So wusste, meiner unbedeutenden Meinung nach, nicht jeder Vortragende vollends zu begeistern (jetzt mal hart beschönigt). 

Zum Glück fingen sich die Sprecher allmählich zum Beginn der zweiten Hälfte, genau wie die Tonspur. Jurgen Appelo himself stellte eine spannende Alternative zu herkömmlichen Bonussystemen für die Gehaltsgestaltung vor, die er auf seinem Blog noch weiter ausführen will. Leider konnte ich seinen Vortrag nicht als Aufnahme im Netz finden. Hier schließt sich auch schon der zweite große Kritikpunkt der Veranstaltung an: Die Homepage wurde anscheinend nicht im Nachhinein gepflegt, zumindest gibt es bisher außer einem (vorab aufgenommenen) Video und eine Hand voll Slides kein Material auf der Seite, obwohl doch aber alles über den Äther gestreamed wurde. Warum hat das denn niemand mitgeschnitten? Und wozu gab es eine kurze Ankündigung, dass Videos im Anschluss online gestellt werden (was die durchwachsene Übertragungsrate verschmerzbarer machte)? Schade.  Naja. Neben Jurgen bitchte Niels Pflaeging noch recht unterhaltsam über Taylor und den altbackenen Begriff des Managements. Ansonsten möchte ich noch die Folien von Olav Maassen und das angesprochene Video von Daniel Pink nahe legen. Die drei waren zwar innerhalb der Top-Ten des Abends doch eher im Mittelfeld, allerdings kann ich zu den Spitzenkräften ja leider keine Aufzeichnung anbieten, wodurch sich ihre Erwähnung für mich an dieser Stelle erübrigt. Sehr schade, waren doch zum Schluss echt noch ein paar gute Ideen und Ansätze dabei. 

Ich spreche hier übrigens von der Top-Ten des Abends, weil dieser insgesamt mit 21 verschiedenen Rednern aufgewartet hat. Holla die Waldfee! Jeder hatte auch noch einen anderen Zipfel des selben Rocks ergriffen, um sich daran fest zu halten, was die Idee hinter Stoos (dazu glich mehr) wohl mit sich bringt. Meinen Beisitzenden war es jedenfalls, wie mir wahrscheinlich auch, stark anzumerken, wie sehr es einen doch schlauchte -> Negativ-Punkt Nr.4.

Bild und Ton müssen nächstes Mal besser laufen. Sonst lohnt es sich für Bernd ja gar nicht um 3 Uhr morgens auf zu stehen (Bernd Schiffer von IT-Agile ist kürzlich mit seiner Frau auf nach Melbourne... wahrscheinlich, um die dortige Kanban-User-Group mal so richtig auf Spur zu bringen). Die Talks könnten ruhig in kleinerer Stückzahl daher kommen und dafür vorher besser durchdacht und geprobt werden. Außerdem muss einfach die Kommunikation auch im Nachfeld stimmen. Gut vorbereitet und nachher mag niemand aufräumen, ist ja klar. Macht so aber einfach keinen Spaß. Man ist begeistert und kann interessierten Bekanntschaften nichts als weiterführende Maßnahmen an die Hand geben... doof. Wobei wir auch schon beim Fazit sind. Also nicht das doof, sondern die Wortgruppe vom Absatzanfang "nächstes Mal", denn das sollte es auf jeden Fall geben. Mal eben so spontan eine Konferenz aus dem Boden stampfen ist schon recht sportlich und dabei darf man ruhig mal stolpern. Das ist kein Beinbruch. Und mir hat es gefallen, wirklich - es war im Ganzen äußerst lohnenswert und recht unterhaltsam.

Jetzt noch ein paar schnelle Worte zu Stoos an sich. Es war meine erste Stoos-Veranstaltung. Dem DenkAnStoos bin ich bisher fern geblieben, habe mich allerdings bereits bei der Xing-Gruppe beworben, um an den Treffen in Hamburg teilzunehmen. Das größte Hindernis, welches Stoos und die Idee dahinter für viele anscheinend darstellt, ist, dass es vermeintlich keinen roten Faden gibt. Ich durfte beobachten, dass vielen die Vermittlung einer konkreten Methode oder Praktik fehlt oder ihnen die Gespräche zu sehr in die Breite gehen. Allerdings verstehe ich Stoos mittlerweile als genau das und finde es gut so. Wenn ich mich nicht allzu sehr täusche, geht es um den andauernden Denkanstoß im Rahmen der Unternehmensführung. Management soll in Frage gestellt werden. Jurgen versucht eine neue Definition zu finden, für Nils gehört es ja sogar begraben. Es geht um den Aufschwung des Führens als Bereicherung des reinen Optimierens (ich lehne mich hier mal an die Definitionen aus Olavs Session an). Die Verbesserung der Zukunft steht im Zentrum - nicht die des Status Quos.

Hier noch einmal vielen Dank an den Ausstatter der Satellitenveranstaltung in Hamburg, IT-Agile. Deren neue Räumlichkeiten sind echt angenehm, vor allem schön gelegen mit Blick auf den Hafen. Die Verpflegung war gut und vor allem ausreichend, inklusive meinem all time favorite, dem Bier.

DM47


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