Diese Woche war es soweit, die vierte Generation der
Playstation (allen Spekulationen und dem japanischen Aberglauben zum Trotz als
schnöde PS4) wurde angekündigt, mit allen Daten und Fakten (auf die Sony grad
mal Bock hatte). Wieso ist es dennoch nicht mein Thema der Woche? Weil es
einfach nicht der Brüller geworden ist, den man vielleicht erwartet hat,
jedenfalls nicht für mich. Die paar gezeigten Spielszenen aus Killzone (wer
hätte es gedacht), Watch Dogs (wow, es ist doch ein Next-Gen.-Titel - Überraschung)
und Co. sahen grafisch schon sehr gut aus, allerdings ist man das als
PC-Spieler schon länger (halbwegs) gewöhnt und Grafik ist nun mal (für mich)
nicht alles. Die Konsole selbst wurde gar nicht gezeigt, den „neuen“ Kontroller
bekam man aber wenigstens schon zu sehen. Ihm wurden ein paar Verbesserungen
spendiert, ein paar nette Features, die man sich bei anderen abgeschaut hat,
was nichts Schlechtes sein muss, da es wirklich ein paar gute Ideen sind, aber
man wird wohl abwarten müssen, wie es sich im Einsatz anfühlt. Im Großen und
Ganzen gab es nichts, das mich vom Hocker riss. Auch nicht der Preis oder ob
und wie Sony die Rückwärtskompatibilität regeln wird, diese Ankündigungen stehen
nämlich noch aus. Sony bezeichnet ihren neuen Kasten selber sogar als PC (im
Zusammenhang mit der Architektur, Cell ist nämlich offiziell Geschichte), und
genau bei dem werde ich wohl noch eine ganze Weile bleiben.
Das eigentliche Thema dieser Woche ist Sky. Ok, vielleicht ein
wenig weit hergeholt, wenn man sich meinen Startartikel (worum soll es in
meinem Blog gehen) noch einmal zu Gemüte führt, aber ich versuche es dennoch. Es
war einmal in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Der Pay-TV-Anbieter
Premiere hatte mit seinem schlechten Image zu kämpfen, welches wohl stark
darauf fußte, dass Schwarzsehen sozial etablierter war, als tatsächlicher Kunde
zu sein. Doch dann kam HD und ein sichtbarer Mehrwert, der mit besserer
Verschlüsselung verteidigt wurde. Sportausstrahlungen, Jedermanns Liebling,
wurden zur Stoßtruppe ausgebildet und nach einer Namensänderung in Sky wurde
langsam alles gut und die Anleger konnten wieder ruhig schlafen.
"Sky - Ich seh was Besseres"
So der Claim des nun erfolgreichen Unternehmen. Ich weiß allerdings ganz genau,
dass einige Leute sich Sky wegen dem Sportangebot holen. Genau diese Leute,
einige gute Freunde von mir, zählen zu ihnen, schauen aber nur recht selten
alleine ihr Fußballspiel oder Formel-1-Rennen. Nichts mit Ich (allein) sehe was
besseres (als ihr). Anderes Beispiel sind Sportbars, die mit Sky werben, um an
den Gruppenereignissen finanziell zu partizipieren. Mir persönlich geht der
Slogan allerdings vor allem deshalb nicht leicht von den Lippen, da er meiner
gesellschaftlichen Einstellung widerspricht.
Laut der Studie, die der Tribal Leadership Bewegung zu Grunde liegt (da sie die
Basis des gleichnamigen Buches darstellt), befindet sich die Mehrzahl aller
Unternehmen auf Stufe 3 (TL
teilt in 5 Stufen ein, wobei die oberste anzustreben ist, weil awesome) und damit
auch die Mehrheit der Gesellschaft. Der Grundsatz von Level 3 lautet "Ich
bin großartig, du nicht" und der Sky-Claim spielt direkt in diese
Richtung. Nun befinde ich mich aber, nach ausgiebiger Betrachtung meiner Selbst
auf Grundlage des Buches, im Schnitt (das kann durchaus täglich etwas
schwanken) auf Stufe 4 ("wir sind großartig und ihr seit es nicht") und kann mit der Ansage des Pay-TV nicht viel anfangen. Ich
möchte auch gar nicht auf Ebene 3 zurück, hier ist es so viel besser. Sollte
man wirklich mal ausprobieren. Für alle mit Interesse, es gibt mittlerweile ein
kostenlos verfügbares Hörbuch.
Dieses hat es auch mir endlich ermöglicht, mich dem Thema etwas näher zu widmen
und ich muss sagen, ich bin begeistert. Tribal Leadership fühlt sich in vielen
Punkten wie ein logisches Füllmaterial für die Stoos Bewegung an. Beide agieren
aktuell auf leicht unterschiedlichen Ebenen und würden sicherlich super
zusammen passen. Vielleicht ist da mal ein wenig Verkupplungsarbeit nötig.
Aber nochmal zurück zum Thema, Sky zielt mit seinem Slogan direkt auf die gesetzte
Zielgruppe und trifft damit anscheinend auch voll ins Schwarze. Es wird aber auch
niemandem der Weg aus der Miesere gezeigt. Man kann sich ruhig, von der Ansage
abweichend, mit anderen zusammen rotten, solange sich niemand weiter
entwickelt. Alles muss so bleiben wie es ist, denn sonst hört der Rubel womöglich
auf zu rollen. Der Status Quo muss kultiviert werden, da es Arbeit bedarf, auf
die Zukunft zu reagieren. Wer weiß, vielleicht ist sich Sky auch voll bewusst,
dass es dem Markt nicht hinter kommen könnte. Einsicht wäre ja wenigstens schon
mal der erste Weg zur Besserung ;)
DM47
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